Felix Kolar
Hilfsarbeiter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Felix Kolar wurde am 27.12.1887 in Gramatneusiedl (Niederösterreich) geboren. Er war Hilfsarbeiter. 1920 schloß er sich der freien Gewerkschaft der Textilarbeiter, 1925 der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und dem republikanischen Schutzbund an.
Kassier für eine kommunistische Widerstandsgruppe
Felix Kolar war Kassier für eine kommunistische Widerstandsgruppe.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Felix Kolar wurde am 12. 8. 1943 verhaftet und am 20. 4. 1944 gemeinsam mit Johann Knize, Josef Knize, Wilhelm Jursitzky, Anton Wimmer und Rudolf Haider (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.6.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Der Angeklagte Kolar, der bereits in der Systemzeit Spenden für Angehörige von Rotspanienkämpfern geleistet hatte, zahlte seit 1940 für die Angehörigen politischer Häftlinge monatlich 1. – RM und später 2. – RM. Er warb hierfür noch vier andere Gesinnungsfreunde (Reisner, Nals, Hoffmann, Illek), kassierte sie ab und leitete ihre Beiträge von monatlich 4. – bis 6. – RM an Johann Knize und von Mai 1942 bis Juni 1943 an Josef Knize weiter.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Ehrengrab am Friedhof Gramatneusiedl
Ursprünglich Gruppe 40, am 27. 6. 1946 exhumiert nach Friedhof Gramatneusiedl; dort am 1. 7. 1946 in einem Ehrengrab beigesetzt.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien